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3. Dezember 2024

Cannabis bei Schlafstörungen?


Der Indikationskatalog zum Einsatz von medizinischem Cannabis wird stetig länger. Der Erfolg ist mal mehr mal weniger gut. Nun gibt es kleine Studien dazu, ob Cannabis auch in der Schlafmedizin Anklang finden kann.

Man weiß, dass auch das menschliche Endocannabinoidsystem, wie viele andere Systeme unseres Körpers auch, dem Wach-Schlaf-Rhythmus unterliegt. Das klingt zunächst einmal vielversprechend.

Schon in den 1970er Jahren gab es dazu Untersuchungen und man konnte bei Cannabis-Konsumenten eine verkürzte Einschlafdauer beobachten – allerdings war dieser Effekt wohl abhängig von der eingenommenen Dosis. Denn hohe Cannabis-Dosen bzw. chronischer Konsum zeigen eine gegenteilige Wirkung. Ein Cannabis-Entzug kann sogar wiederum zu Schlafstörungen führen. Bei einer Kombination von THC und CBD konnten die Probanden zwar schnell(er) einschlafen, ihre Tiefschlafphasen waren allerdings reduziert.

Die Datenlage zum Thema Cannabinoide bei Schlafstörungen ist derzeit (noch) ziemlich heterogen, auch, weil es an großen, kontrollierten Studien dazu fehlt. Dennoch sind die Ergebnisse, die man bisher gewinnen konnte, wie schon gesagt, aussichtsreich. 2019 beispielsweise hat man Patienten untersucht, die entweder an einer Insomnie litten oder eine Angststörung hatten; hier wurden über drei Monate hinweg Cannabidiol (CBD) in verschiedenen Dosen eingenommen – die Behandlung wurde von allen Patient:innen gut vertragen. Bei beiden Krankheitsbildern konnte CBD die Symptome mildern, wobei bei den Angstpatient:innen der Effekt größer war.

Auch Patient:innen mit einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom konnten von der Einnahme von Dronabinol (THC) profitieren; die Häufigkeit ihrer Atemaussetzer konnte, bei guter Verträglichkeit, reduziert werden.

Eine kleine placebokontrollierte Studie aus Kanada zeigt bei Patient:innen mit PTBS, dass es bei der Einnahme von Nabilon, im Vergleich zum Placebo, zu einer erheblichen Verringerung von Häufigkeit und Intensität von Albträumen und zu einer längeren Schlafdauer kommt.

Insgesamt gibt es viele Berichte von Patient:innen, die Cannabis zur Bekämpfung ihrer Schlafstörungen anwenden, dass es ihre Symptome merklich lindert.

Jedoch ist Vorsicht geboten, Cannabis älteren Patient:innen zu empfehlen. Dabei spielt keine Rolle, ob das Cannabis gegen Schlafstörungen, bei Schmerzen, Angst oder Inappetenz wirken soll. Aufgrund potenzieller (Neben-)Wirkungen, wie die Beeinträchtigung kognitiver Funktionen, die Erhöhung des Sturzrisikos oder unerwünschte Wechselwirkungen mit der bestehenden Dauermedikation, ist diese Altersgruppe noch engmaschiger zu begleiten bzw. zu kontrollieren.

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