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10. Januar 2024
Kush, Skunk, Haze:
Erkenntnisse über das Haupttrio der Cannabisfamilien
Cannabis, eine vielfältige Pflanze mit zahlreichen Sorten, hat im Laufe der Zeit verschiedene Cannabissorten hervorgebracht. Zu den bekanntesten zählt das Kerntrio: Kush, Haze und Skunk. Diese Sorten bilden die Grundlage für eine Vielzahl von Cannabisvarianten, die durch gezielte Züchtung und Hybridisierung entstanden sind. Jede Familie repräsentiert charakteristische Eigenschaften, von den entspannenden und erdigen Kush-Sorten über die energetischen Haze-Varianten bis zu den vielfältigen und robusten Skunk-Sorten.
Kush
Kush-Sorten haben ihren Ursprung im Hindukusch-Gebirge, welches sich über weite Gebiete Afghanistans, Tadschikistans und Nordpakistans erstreckt. Die robusten Landrassensorten aus dieser Region bildeten die Grundlage für die heutigen Kush-Sorten, die durch Kreuzungen und den Einfluss des "Hippie-Trails" in den 60er- und 70er-Jahren entstanden sind. Nicht alle Sorten mit dem Namen „Kush“ haben jedoch eine tatsächliche Verbindung zu den ursprünglichen echten Kush-Sorten. Echte Kush-Sorten teilen laut Experten bestimmte physikalische Eigenschaften, wie eine Indica- oder Indica-dominante Ausprägung, kurzes und buschiges Wachstum, große Blätter mit einem möglichen violetten Farbton sowie dichte, harzbeschichtete Knospen. Diese Merkmale stammen von den robusten Landrassen-Ursprüngen der Kush-Sorten, die sie an die rauen Bedingungen des Hindukusch-Gebirges angepasst haben. Das Aroma von Kush-Sorten kann erdig, blumig, haschig oder würzig und süßlich sein. Geruch und Geschmack hängen vor allem von der Zusammensetzung der Terpene ab. Häufige Terpene in Kush-Sorten sind ß-Mycren, ß-Caryophyllen und Delta-Limonen. Aufgrund intensiver Züchtung sind reine Kush-Sorten selten, und es ist schwer, die ursprünglichen Cannabinoid- und Terpenprofile zu bestimmen. Die Auswahl einer Sorte sollte generell hauptsächlich auf ihrem chemischen Profil basieren und bei therapeutischer Anwendung unbedingt in Rücksprache mit einem erfahrenen Cannabisarzt erfolgen.
Drei repräsentative und populäre Kush-Varianten in unserem Sortiment:
- Hindu Kush: Eine sehr potente Landrasse, benannt nach ihrem Ursprungsort. Die dichten und harzigen Knospen haben ein süßliches, erdiges Aroma und werden aufgrund der oft sehr beruhigenden und entspannenden Wirkung für Schlaflosigkeit und innere Unruhe empfohlen.
- OG Kush: OG Kush, eine Kreuzung aus Chemdawg, Lemon Thai und einer Hindu-Kush-Pflanze, entstand in den 90er-Jahren in Florida. Wofür „OG“ steht, ist umstritten. Am häufigsten findet man die Bezeichnung "Original Gangster", was entweder auf die Authentizität oder die Intensität der Sorte hinweisen soll. OG Kush soll sowohl für eine behagliche Entspannung als auch für eine angenehm belebende Stimmung sorgen.
- Bubba Kush: Entwickelt wurde die Sorte in Los Angeles in den 90er Jahren. Namensgeber ist ihr Züchter Matt „Bubba“ Berger. Die Sorte ist eine Kreuzung aus Kush und Northern Lights und hat eine stark beruhigende, aber auch euphorisierende Wirkung und eignet sich deshalb sowohl für Insomnie als auch zur Förderung einer ausgeglichenen Stimmung. Sie ist bekannt für ihre starke körperliche Entspannung und das sogenannte „Couch-Lock“-Phänomen.
Haze
Haze-Sorten gehören zu den weltweit bekanntesten und meistangebauten Cannabissorten. Sie stehen häufig für relativ hohe THC-Gehälter und stammen genetisch von reinen Sativa-Hybriden aus der ganzen Welt ab, insbesondere aus Mexiko, Kolumbien, Indien und Thailand. Haze-Sorten haben im Vergleich zu Kush-Sorten oftmals eine stärkere Wirkung auf den Kopf. Sie wirken oftmals weniger körperlich entspannend, dafür eher geistig anregend. Die Blüten vieler Haze-Sorten sind heller als bei Kush-Sorten und haben eher gelbliche, hellgrüne Blätter. Die Wuchsform ist oft höher, und die Blütezeit ist deutlich länger als bei Kush-Sorten. Wir erinnern uns, dass Aussagen zu Anbaueigenschaften und Züchtung mehr über die Zuordnung zu Sativa und Indica aussagen und keine unmittelbaren Rückschlüsse auf die zu erwartende Wirkung geben. Die Wirkung hängt vielmehr von der Zusammensetzung und den Inhaltsstoffen der Cannabispflanze ab. Das Aroma ursprünglicher Haze-Sorten soll fruchtig und erdig sein. Häufig vorkommende Terpene sind Pinen, ß-Mycren, Limonen, Ocimen und Terpinolen. Häufig findet man Angaben zu ihren appetitsteigernden, antiemetischen, schmerzlindernden und konzentrationsfördernden Eigenschaften, wenn man die unterschiedlichen Haze-Sorten genauer betrachtet.
Ein Blick auf drei herausragende Haze-Sorten in unserem Angebot:
- Mango Haze: Mango Haze ist eine Sativa-Sorte, die durch die Kreuzung von Northern Lights #5, Skunk und Haze entstanden ist. Ein süßliches, tropisches Aroma in einer Cannabisblüte mit nur mäßig hohen THC-Gehalt und einem vergleichbaren hohen CBD-Anteil. Diese Cannabissorte empfiehlt sich vor allem für unerfahrene, ältere bzw. THC-sensible Patienten aufgrund der nur geringgradigen psychoaktiven Wirkung. Mango Haze wird überwiegend eingesetzt bei depressiven Beschwerden, Ängsten sowie zur Stressbewältigung und gegen Übelkeit und Erbrechen.
- Ghost Train Haze: Ghost Train Haze ist eine Sativa-Kreuzung aus Ghost OG und Neville's Wreck. Enthaltene Terpene sind Terpinolen, Eucalyptol, Limonen, ß-Pinen, ß-Mycren, alpha-Pinen und Linalool. Ghost Train Haze hat ein saures Zitrus- und Blumenaroma und wird breit eingesetzt bei Niedergestimmtheit und Appetitlosigkeit, aber auch bei Schmerzen. Geringe Konzentrationen fördern außerdem oft die Konzentration und Kreativität, wohingegen eine zu hohe Dosierung auch Ängste als Nebenwirkung auslösen kann. Mögliche Nebenwirkungen können selbstverständlich auch andere Cannabissorten betreffen, weshalb eine ärztliche und pharmazeutische Betreuung in einer Behandlung mit medizinischen Cannabis essentiell ist.
- Delahaze: Eine hochprozentige Sativa-Sorte und Kreuzung aus den beiden Strains Mango Haze und California Lemon Skunk. Erfahrungsberichte beschreiben dieser Cannabissorte ein würziges, erdiges Aroma mit einer süßlichen Note von Mango und Zitrusfrüchten. Häufig beschriebene Wirkungen nach der Einnahme von Delahaze sind: Aktivierung, Fokussierung, Kreativitätssteigerung und Stimmungsaufhellung.
Skunk
Die Herkunft von Skunk ist ebenso viel diskutiert wie die genetischen Hintergründe der übrigen Cannabisfamilien. Ursprung aller Skunk-Sorten ist die Sorte Skunk#1. Sie ist eine Kreuzung aus Acapulco Gold, Colombian Gold und Afghane und somit ein klassischer Hybrid aus zwei Sativa und einer Indica-domianten Cannabispflanze. Man geht davon aus, dass das erste Skunk an der Westküste der USA in den 70er Jahren entstanden ist. Auf Deutsch bedeutet „Skunk“ Stinktier und lässt Rückschlüsse auf einen oft stechenden intensiven Geruch zu. Prädominante Terpene vieler Skunk-Sorten sind Mycren, Caryophyllen, Limonen und Pinen. Die Wirkung vieler Skunk-Sorten ist eine euphorisierende, stimmungsaufhellende und geistig anregende Wirkung, begleitet von einem häufig beschriebenen geistigen und körperlichen Entspannungseffekt.
Drei herausragende Skunk-Varianten, die Sie im Blick haben sollten:
- Island Sweet Skunk: Island Sweet Skunk, eine Sativa-dominierte Sorte, entstand durch die Kreuzung von Sweet Pink Grapefruit mit Skunk #1. Bekannt für ihre energetische und erhebende Wirkung, bietet sich die Sorte vor allem zur Stimmungsregulierung, Antriebssteigerung und bei chronischer Müdigkeit an. Vorherrschende Terpene sind ß-Caryophyllen, ß-Mycren, Limonen und Nerolidol.
- Lemon Skunk: Lemon Skunk, auch "Lemon Skunk OG" genannt, ist eine stimulierende, Sativa-dominierte Hybridsorte, entstanden aus sorgfältig ausgewählten Skunk-Phänotypen. Bekannt für ihren „skunkigen“ Geschmack mit intensiven Zitronenuntertönen, entfaltet sie rasch anregende Effekte und vermittelt ein sofortiges Gefühl von energetischem Glück. Das dominante Terpen Myrcen trägt zur charakteristischen Note bei. Lemon Skunk wird oft zur Linderung von Symptomen im Zusammenhang mit Depressionen oder Stress eingesetzt.
- CBD Skunk Haze: CBD Skunk Haze, eine Sativa-dominante Hybrid-Sorte, entstand durch die Kreuzung von "Haze" und "Super Sour Skunk“. Mit einem hohen CBD-Gehalt von etwa 6% bis 7% und einem niedrigen THC-Gehalt zwischen 10% und 16% bietet sie therapeutische Vorteile, ohne eine übermäßige psychoaktive Wirkung zu entwickeln. Ihr vielfältiges Terpenprofil verleiht der Sorte ein komplexes Aroma mit würzigen, herben, zitrusartigen, pinienartigen und holzigen Nuancen. Die Wirkung von CBD Skunk Haze wird von vielen Patienten als belebend, stimmungsaufhellend und aktivierend beschrieben. Auch eine verbesserte Konzentration und leichtere Fokussierung wird öfter genannt.