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27. März 2024

Wie funktioniert die Trocknung von Cannabis?


Die Trocknung von Cannabis darf wohl fast schon als Kunst verstanden werden; denn hier liegt eine der allerwichtigsten Stellschrauben im Anbau und der Weiterverarbeitung von Cannabis, was Qualität und Aroma angeht.

Aber nun einmal von vorne:

Vor der Cannabistrocknung steht die Ernte und mit der Ernte folgt das sogenannte "Trimmen". Hier werden überschüssige Pflanzenteile des Cannabis entfernt. Dieser Vorgang maximiert die Qualität der Pflanze. Zwei Hauptmethoden lassen sich hier finden: das Nass- und das Trockentrimmen; beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Beim Nasstrimmen wird die Pflanze vor dem Trocknungsprozess geschnitten. Dies hat den Vorteil, dass der Schneidevorgang an sich leichter geht, da sich eine feuchte Pflanze besser und leichter runterschneiden lässt als eine bereits getrocknete. Der Nachteil hierbei ist jedoch, dass die sogenannten Trichome (das sind wie feine Härchen an der Oberfläche der Pflanze), die die wertvollen Cannabinoide und Terpene enthalten, leicht beschädigt werden können. Dies wiederum kann zum Verlust von Potenz und Aroma führen. Optimale Bedingungen sind eine Umgebungstemperatur von 18-21 Grad Celsius, sowie eine maximale Luftfeuchtigkeit von 45-55%. Mit einer Dauer von 7-14 Tagen Trocknungszeit sollte man rechnen.

Beim Trockentrimmen werden die Pflanzen erst nach dem Trocknungsvorgang runtergeschnitten. Zuvor wird die Pflanze im Ganzen kopfüber zum Trocknen aufgehangen und erst danach werden Stiele und Blüten voneinander getrennt; was etwas mehr Geschicklichkeit erfordert, da getrocknete Pflanzen viel brüchiger und empfindlicher sind. Dennoch werden bei dieser Methode die schon oben genannten Trichome besser geschützt und so kann die Qualität des Endprodukts hochwertiger ausfallen. Auch hier gelten 18-21 Grad Celsius Umgebungstemperatur als optimal, ebenso 45-55% Luftfeuchtigkeit. Die Dauer der Trocknungszeit beträgt ebenfalls 7-14 Tage.

Außerdem sollte sorgfältig darauf geachtet werden, dass der Ort, an dem die Buds (=Blüten) getrocknet werden, dunkel ist. Licht bzw. UV-Strahlung kann den Abbau von den enthaltenen Cannabinoiden beschleunigen, es bzw. gänzlich zerstören, und so die Qualität des Cannabis beeinträchtigen.

Auch sollte die Trocknung nicht zu schnell von statten gehen, denn: Aroma und Geschmack leiden. Durch eine zu schnelle bzw. zu geringe Trocknung ist noch zu viel Chlorophyll und Wasser in den Pflanzen vorhanden, welches das Endprodukt "grün" schmecken lässt. Außerdem ist die Gefahr der Schimmelbildung höher.

Im Kleinen wird der Vorgang des Trimmens von Hand gemacht, aber für große Mengen Cannabis sind beide Methoden einfach zu zeitaufwendig. So besteht die Möglichkeit des maschinellen Trimmens, welche zwar schneller geht als per Hand, jedoch gleichzeitig die Gefahr birgt, die Blüten und die Trichome zu verletzen.

Doch wie läuft das Ganze in der Industrie ab?

Da Cannabis als Medizin und im weitesten Sinne als Lifestyle-Produkt seinen Platz in unserer Gesellschaft innehat, wurden mit der Zeit die Anbau- und Verarbeitungsverfahren immer professioneller und besser. Beispielsweise eine Trocknungszeit von 7-14 Tagen sind bei professionellem Anbau von Cannabis bei der Masse an Pflanzen schlichtweg zu lange.

Viele Anlagenbauer bieten mittlerweile maschinelle Cannabistrockner an, die vorzugsweise mit zwei Methoden arbeiten. Entweder mit der Vakuumtechnik oder der mikrowellenunterstützten Trocknung.

Bei der Vakuumtechnik handelt es sich im Prinzip um eine Gefriertrocknung der Cannabisblüten. Hier eine Erklärung der Technik in Kürze:

Im ersten Schritt werden die Blüten unter Normaldruck eingefroren; danach kommen sie in ein Vakuum, bei dem das in den Pflanzen noch enthaltene gefrorene Wasser seinen Zustand ändert und gasförmig wird. Im letzten Schritt wird das überschüssige dampfförmige Wasser abgesaugt. Die Vorteile dieser Methode sind klar: der Vorgang geht schnell und es entsteht keinerlei Hitze; so kann eine Schonung der pflanzlichen Inhaltsstoffen garantiert werden.

Bei der mikrowellenunterstützten Trocknung wird den Cannabisblüten durch ein Grobvakuum, mit einer höheren bar-Zahl als bei der Vakuumtechnik, die enthaltene Feuchtigkeit entzogen. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie noch schneller funktioniert als die Gefriertrocknung.

Bei weiteren Recherchen zu industrieller Cannabistrocknung stößt man immer wieder auf die Firma Harter aus dem Allgäu. Hier wurde ein Gerät entwickelt, das durch Kondensationstrocknung auf Wärmepumpenbasis nicht nur eine innovative Trocknungslösung verspricht, sondern ebenso klimafreundlich arbeitet.

Um sich einmal vorstellen zu können, wie das Ganze funktioniert, hier eine kurze, sehr vereinfachte Übersicht:

Zunächst werden die Körbe, die in die Trockenkammer kommen, mit Blüten händisch befüllt. Danach verbleiben sie bei unter 30 Grad Celsius für 24 Stunden im Trockner. Das verspricht eine schonende und vor allem gleichmäßige Trocknung der Cannabisblüten. Eine komplexe Luftentfeuchtungstechnologie transportiert die entzogene Feuchtigkeit aus der Trocknungskammer raus.

Das Besondere an diesem Gerät: sollen die getrockneten Blüten nicht weiterverarbeitet und extrahiert werden, sondern im Ganzen verkauft werden, ist es möglich, die bis zum Kern getrockneten Blüten wieder ein wenig zu befeuchten, dass sie lange Transportwege unbeschadet überstehen, ohne zu zerbröseln.

Wir stellen fest, Medizinal Cannabis ist nach wie vor weiter auf dem Vormarsch. Auch die Industrie hat hier Potenzial erkannt und Lösungen geschaffen, die Komplexität des Trocknungsvorgangs von Cannabis zu vereinfachen; um Patientinnen und Patienten eine absolut einwandfreie Qualität des Endproduktes liefern zu können.

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